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Historisches Düdelsheim

Düdelsheim blickt auf eine lange Geschichte zurück: Im Jahr 792 n. Chr. wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt – in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch. Wir wollen die Düdelsheimer Geschichte erfahrbar machen: Deshalb haben wir die Düdelsheimer Chroniken digitalisiert und hier veröffentlicht. Wir zeigen ferner u.a. eine Chronologie wichtiger Ereignisse, historische Aufnahmen und erklären, was es mit dem Düdelsheimer Wappen auf sich hat.

Die digitalisierten Düdelsheimer Chroniken

Die  Chronik Düdelsheim 792-1992 und die Fortsetzung von 1992-2017 enthalten wertvolle historische Inhalte zur Entwicklung unserer Heimatgemeinde. Deshalb wurden die Chroniken durch den Düdelsheimer Ortsbeirat digitalisiert und online publiziert. Alteingesessene Düdelsheimer sollen ebenso wie interessierte Neubürger oder junge Mitbürger die Möglichkeit haben, sich tiefergehend mit der Geschichte Düdelsheims auseinanderzusetzen. Wir wollen damit auch den ausgeprägten Bürgersinn in Düdelsheim weiter stärken.

1992 wurde in unserer Heimatgemeinde die erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahr 792 mit einem großen Jubiläumsfest gefeiert. Anlässlich des damaligen Jubiläums wurde eine ausführliche Dorfchronik erarbeitet. Maßgeblichen Anteil hieran hat der Düdelsheimer Werner Wagner, der nahezu die komplette Geschichte unseres Dorfes vom Frühmittelalter bis zur Neuzeit zusammengetragen und für die Nachwelt schriftlich dokumentiert hat. 25 Jahre später, im Jahr 2017, galt es erneut Rückschau zu halten – mit der Fortsetzung der Chronik von 1992.

Die beiden Publikationen stehen als PDF-Dokumente zur Verfügung, wobei die Chronik 792 – 1992 kapitelweise abrufbar ist. Durch die OCR-Funktion können Sie die Dateien nach Schlagworten durchsuchen. Die Nutzung der Dokumente ist für den privaten Gebrauch bestimmt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des jeweilgen Herausgebers.

Historische Aufnahmen aus Düdelsheim​

Eine Chronologie historischer Ereignisse

6. Jahrhundert
Tutilosheim wird im Schutz der Glauburg gegründet. Der heutige Name Düdelsheim leitet sich, so wird vermutet, von einen fränkischen Adlingen namens „Tutilo“ – „Tutilosheim“ – „Düdelsheim“ ab.

792
Der 16. August markiert die erstmalige urkundliche Erwähnung Düdelsheims in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch.

1018
Nachweislicher Weinanbau in Düdelsheim.

1252
Siedlung und Hofstätte Finndorf und Oberdorf wird urkundlich erwähnt.

15. Jahrhundert
Bau des Kirchenchores in Düdelsheim.

1543
Düdelsheim wird protestantisch.

1606
In Düdelsheim werden 40.000 Liter Wein produziert – über 200 Liter pro erwachsener Person. Es wird zu der Zeit aber auch nachweislich gehopftes Bier gebraut.

1620
Düdelsheim hat 750 Einwohner, davon 350 im Oberdorf.

1632
Düdelsheim hat, durch Seuchen u. Abwanderung, noch 410 Einwohner.

1670/80
Bau des ältesten Düdelsheimer Fachwerkhauses (Burg 3/5).

1679
Urkundliche Erwähnung eines Düdelsheimer Marktes.

1695
Düdelsheim produziert noch immer Wein. Graf Carl August von Ysenburg-Büdingen zu Marienborn schreibt an seine Räte in Büdingen: „Der Wein sei so rau als er wolle, man muß ihn annehmen, wie ihn Gott gibt.“

1722
Einzelne Düdelsheimer wandern nach Ungarn aus.

1766
21 Düdelsheimer und vier Rohrbacher wandern nach Russland aus.

1781
Erster Düdelsheimer Markt (“Dilsemer Määrt”) nach gegenwärtigem Muster. Der Määrt ist die wichtigste Veranstaltung des Jahres. Er findet jährlich jeweils am letzten August-Wochenende statt und ist in der Umgebung eine der größten Veranstaltungen dieser Art. Ein altes Sprichwort, das noch heute gilt erklärt warum: „Däi Beuringer konne kaan Märt haale, wann mir Dilsemer näit komme.“ (Die Büdinger können keinen Markt halten, wenn wir Düdelsheimer nicht kommen.)

1782
Erster Düdelsheimer Markt mit Zelt.

1803
Düdelsheim hat 1.071 Einwohner.

1846
Düdelsheim hat 1.235 Einwohner.

1846 – 1855
141 Einwohner wandern nach Nord-Amerika und Brasilien aus.

1855
Düdelsheim hat 1.306 Einwohner.

1859
Bau des Kirchensaalbaues in Düdelsheim.

1879
Bau der Schule in Düdelsheim.

1894
Gründung des Turnverein Düdelsheim 1894 e.V. als erster sporttreibender Verein der Gemeinde.

1903-1908 
Bau der Wasserleitung in Düdelsheim.

1903
Bau des Hochbehälters „An den Steinern“.

1910
Bau des Rathauses in der Schulstraße.

1919
Neugestaltung der Düdelsheimer Kirche nach einem Brand.

1919
Gründung des SV Phönix Düdelsheim 1919 e.V.

1925
Gründung des Schützenverein 1925 Düdelsheim e.V.

1945
Düdelsheim hat 1.741 Einwohner, davon 325 Flüchtlinge/Evakuierte.

1947
In Düdelsheim leben 441 Heimatvertriebene – davon 412 kathaolische, 19 evangelische und zehn Personen anderen Glaubens.

1951
Einweihung der Turnhalle des TV Düdelsheim in der Schulstraße 12.

1953
Der Grundstein zur Errichtung der katholischen Kirche St. Josef und eines Gemeinderaums wird gelegt.

1959/60
Neubau eines Feuerwehrgerätehauses mit Wohnung.

1962/63
Neubau des Kindergartens.

1965
Baubeginn der Georg-August-Zinn-Schule.

1967
Einweihung der Georg-August-Zinn-Schule.

1969
Einweihung der Sporthalle des SV Phönix Düdelsheim in der Schulstraße 42.

1969
Einweihung des Schützenhauses am am Marktplatz.

1970
Düdelsheim hat 2.124 Einwohner.

1972
„Zwangs“-Eingliederung der Gemeinde Düdelsheim in die Stadt Büdingen am 1. August kraft Gesetzes.

1977
Die Echternacher Hütte und die Moresneter Hütte werden durch die Wanderabteilung des SV Phönix Düdelsheim im Düdelsheimer Wald errichtet.

1991
Düdelsheim hat 2.394 Einwohner.

1990
Erneuerung des Steinweges.

1991
Neugestaltung des Kirchplatzes.

1992
Im Zuge der Feierlichkeiten „1200 Jahre Düdelsheim“ erscheint die „Chronik Düdelsheim – 792-1992“.

1992
Spatenstich für das  Gewerbegebiet “Am Kraftenborn”.

1996
Neben dem vereinseigenen Sportplatz des SV Phönix Düdelsheim baut die Stadt Büdingen  einen zweiten Sportplatz.

2002
Die neue Kläranlage in Düdelsheim wird in Betrieb genommen.

2002
Die Georg-August-Zinn-Schule wird erweitert – ein Neubau entsteht.

2003
Am Kraftenborn wird ein zweiter Kindergarten eröffnet – das heutige “Spatzennest” (U3-Betreuung).

2004
Einweihung der Bonifatius-Route mit einem großen Fest auf dem Marktplatz.

2008
Das Gewerbegebiet “Else” wird fertiggestellt und der Netto-Markt eröffnet. Die Planungen liefen seit 2000.

2009
Nach jahrelangen Protesten seitens der Bürger wird die 110-kV-Leitung durch Düdelsheim erdverkabelt.

2011
Der Heimat-und Bürgverein Düdelsheim e.V. wird gegründet

2012
Der Jugendraum am Marktplatz wird eingeweiht.

2016
Entstehung des Düdelsheimer Märchenwaldes mit der Hans-im-Glück-Figur am Goldbörnchen. Es folgen die Goethebank und weitere aus Holz geschnitzte Märchenfiguren.

2019
Düdelsheim hat 2.713 Einwohner.

Das Düdelsheimer Wappen

Ihr Wappen samt einer Flagge bekam die damals noch eigenständige Gemeinde Düdelsheim am 29. Februar 1968 durch den Hessischen Minister des Inneren mit folgender Blasonierung verliehen. Die Genehmigung ist im archivierten Staatsanzeiger für das Land Hessen (1968 Nr. 12, S. 451, Punkt 368) nachzulesen: Zum Informationssystem des Hessischen Landtags. Dort heißt es im Wortlaut:

Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Düdelsheim, Landkreis Büdingen, Regierungsbezirk Darmstadt

Der Gemeinde Düdelsheim im Landkreis Büdingen, Regierungsbezirk Darmstadt, ist gemäß § 14 Abs, 1 der Hessischen Gemeindeordnung in der Fassung vom 1. Juli 1960 (GVBL 103) das nachstehend beschriebene Wappen und die nachstehend beschriebene Flagge genehmigt worden:

Wappenbeschreibung: "In schwarzem Schild ein goldener Schräglinks-Wellenbalken, beseitet von je einem stilisierten goldgekrönten und rotbezungten silbernen Löwenkopf."

Flaggenbeschreibung: "Auf breiter goldener Mittelbahn, beseitet von schmalen, schwarzen Seitenbahnen, im oberen Teil aufgelegt das Gemeindewappen."

Wiesbaden, 29. 2. 1968
Der Hessische Minister des Innern
IV A 22 - 3 k 06 - 28/68 StAnz. 12/1968 S. 451

Das Düdelsheimer Wappen hat die Gemeinde 1968 erhalten.
Der Auszug aus dem Staats-Anzeiger für das Land Hessen.