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Naturschutz: Nisthilfen für den Waldkauz

Ein heimliches nächtliches „Huu-u-huhuhuhu“ oder „Kuwitt“ ertönt seit einigen Wochen im Düdelsheimer Wald und schallt über das Hinterfeld. Es sind die Balzrufe des Waldkauzes, wie Vogelkundler Werner Luft erkennt, und sie klingen für den Düdelsheimer wie klagende Hilferufe des Nachtvogels.

Im Zusammenhang mit den Eulen spricht Werner Luft von Wohnungsnot. Hilfreich wären der Bau und das Anbringen von Brutkästen. „Fast alle Höhlenbrüter wurden Opfer des Baumsterbens. Sie haben wegen der Trockenheit der Sommer in den Jahren 2019 und 2020 vielfach ihre gewohnten Nistmöglichkeiten verloren“, erklärt Luft. Über Monate hinweg mussten von Mitarbeitern von Hessen Forst großflächig die vom Borkenkäfer befallenen Fichten gefällt und entsorgt werden.

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So entstanden Kahlflächen, die geeignete Lebensräume für Fraßschädlinge wie zum Beispiel die Rödelmaus darstellten. Gerade dort kann der Waldkauz als Regulator in Aktion treten und den Einsatz chemischer Mittel vermeiden helfen, so der Experte. Um das Habitat des Waldkauzes zu verbessern, baute Werner Luft mehrere Brutkästen für diesen bedrohten Vogel. Im Einvernehmen mit dem zuständigen Revierförster Clemens Fischer haben Aktive des Düdelsheimer Naturschutzvereins die neuen Nisthilfen an geeigneten Stellen im Wald aufgehängt.

Verwitterte Naturkästen aus Baumstämmen wurden im Vereinsraum ausgebessert, um sie später in den gleichen Revieren wieder anzubringen. Insgesamt 13 Eulenkästen sind zur Zeit auf eine vier Quadratkilometer große Waldregion verteilt und mit weiteren Nisthilfen wie Meisenkästen in einer Revierkarte markiert.

Unterstützung bekam Werner Luft vom Vorsitzenden des Düdelsheimer Naturschutzvereins, Sebastian Scheid, und weiteren Revierbetreuern. Die Düdelsheimer Natur- und Vogelschützer hoffen, dass diese Nisthilfen sowohl den Eulen als auch der Waldentwicklung zugute kommt.

Wer sich für die Arbeit der Düdelsheimer Naturschützer interessiert, findet weitere Informationen auf der Website des Vereins. Es bestehe auch immer die Möglichkeit, sich aktiv für die Umwelt zu engagieren, sei es durch die Übernahme eines Nistkastenrevieres oder die Beteiligung an Pflege- und Hegemaßnahmen, teilt der Verein mit.